London-Wallfahrt 2025

Pilgern zwischen Big Ben und Gebet

Am Donnerstag, den 28.08.25 machten sich 28 Schüler und Schülerinnen aus der Jahrgangsstufe 13 von der Marienschule und dem Marianum Fulda auf den Weg nach London, England.
Nach einem kurzen verlorenen Koffer-Schock, der aber Gottseidank schnell wieder auftauchte, kamen wir dann alle in unserer Unterkunft, dem Westminster Youth Ministry Retreat Centre, an. Nach einem gemeinsamen typisch englischen Abendessen (Fish and Chips) und ein paar gemeinsamen Kartenspielen zogen wir uns dann auch schon in unsere Zimmer zurück.

Unseren ersten vollständigen gemeinsamen Tag in London begannen wir mit einem von uns vorbereiteten Gottesdienst in einer der ältesten katholischen Kirchen in London. Die St. Etheldreda´s Church, vor deren wunderschönen Fenstern, die die gesamte Geschichte unseres Glaubens erzählt, wir direkt ein Gruppenfoto schießen mussten. Anschließend gingen wir gemeinsam durch London bis zu einem Hochhaus, das aufgrund seiner Form „Walkie Talkie“ genannt wird. In diesem Hochhaus konnten wir den „Sky Garden“ besichtigten, der Londons höchster öffentlicher Garten ist und einen 360° Blick auf London bietet. So konnten wir uns direkt einen Überblick über alle großartigen Sehenswürdigkeiten wie die Tower Bridge, das London Eye, the Gherkin und so weiter verschaffen! Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter zur Westminster Cathedral. Hier konnten wir uns eine wunderschöne Führung anschauen und anhören.

Unseren freien Abend verbrachten wir dann zum Teil in Pubs in London und zum Teil mit einem Abendspaziergang, den wir liebevoll „London at night“ tauften. Alle Sehenswürdigkeiten wie das London Eye und den Big Ben bei Dunkelheit / Abenddämmerung zu sehen sowie das Nachtleben Londons kennenzulernen waren unvergessliche Momente für uns.

Tag zwei begannen wir erneut mit einem Gottesdienst, um anschließend vorbei am King´s College und St. James´s Park zu Westminster Abbey zu „pilgern“. Auch dort hatten wir eine tolle Führung und sahen den Ort, an dem alle Könige und Königinnen Englands gekrönt wurden und werden. Außerdem durften wir bis an den Grabstein von St. Edward vortreten, der normalerweise für Touristen und Touristinnen unzugänglich ist.

Dort sprachen wir zusammen ein Gebet und wer wollte, konnte – so wie alle Pilger und Pilgerinnen – unter St. Edwards Grabstein knien und durch ihn ein persönliches Gebet zu Gott sprechen. Unser Guide Aaron, der ursprünglich aus Schottland kommt, hat diese Tour für uns zu etwas ganz Besonderem gemacht, da er viele Elemente von Westminster Abbey auf unsere aktuelle Lebenssituation bezog und uns somit oftmals dazu ermutigte, den Glauben als Ruhepol in unserer sehr schnellen Welt anzusehen. Laut Aaron, der selbst Atheist ist, kann er trotz seines „Nicht-Glaubens“ sehr viel aus dem christlichen Glauben mitnehmen.

An unserem vorletzten Tag ging es wie jeden Morgen um 8 Uhr zum Frühstück. Danach trafen wir uns um 9:15 abmarschbereit, um ein echtes Highlight zu erleben. Denn um 11 Uhr ging die Gemeindemesse in St. Patrick’s los. Voller Vorfreude wagten wir uns in die Messe, um festzustellen, dass die Bänke fast voll waren. Wir suchten uns also alle einen Platz, teilweise neben den Freunden und teilweise auch neben völlig Fremden. Die Atmosphäre war super. Ein Gottesdienst auf Englisch!!! Danach gab es vor der Kirche noch die Möglichkeit zur Begegnung bei Kaffee und Tee, den Freiwillige aus der Gemeinde anboten.

Weiter ging es für einen Teil unserer Gruppe zum Buckingham Palace und dem naheliegenden St. James’s Park. Dort gab es den „ausführlichen“ und berühmten Vortrag von Pfarrer Bieber über die grauen Eichhörnchen. Einigen ist es sogar gelungen, das eine oder andere Eichhörnchen zu füttern. Anschließend hatten wir ein wenig Freizeit, wo Souvenirs gekauft, ein typischer Tee getrunken und die leckeren Scones gegessen wurden.
Für den nächsten Programmteil trafen wir uns mit ein paar Interessierten in der St. Paul’s Cathedral zu einem Evensong. Nicht nur war der Evensong etwas Besonderes – dieser wurde von einem Chor begleitet – sondern auch die Kirche selbst, die zu einer der Schönsten gehört, die wir bei unserer Reise sehen durften. Die anschließende Bootsfahrt wurde nicht nur durch eine schöne Aussicht geprägt, sondern auch durch einen Wettbewerb, den Pfarrer Bieber veranstaltete. So waren wir die erste Gruppe, die das Rätsel in der vorgegebenen Zeit lösen konnte. Auch der letzte Abend war dieses Mal anders geplant. Nachdem wir uns um 20 Uhr zum Abendessen versammelt hatten, trafen wir uns noch zu einem Lagerfeuer, das auf dem weitläufigen Areal unserer Unterkunft für uns vorbereitet wurde. Den Abend haben wir mit vielen Gesprächen und Geschichten ausklingen lassen.
Den Abreisetag starteten wir wie jeden Morgen mit dem Frühstück. Mit gepackten Koffern und Taschen trafen wir uns im Haupthaus, um dort noch einen Abschlussgottesdienst zu feiern. Im Anschluss kamen wir zu einer letzten Reflexionsrunde im Wohnzimmer des 300 Jahre alten Haupthauses zusammen. Danach gab es noch Mittagessen und dann mussten wir auch schon los. Angekommen in Deutschland hieß es nur noch die Koffer holen und mit dem nächsten Zug nach Hause fahren.
Die Erfahrungen und Begegnungen, die wir in London mit Herr Pfarrer Bieber und Frau Krenzer, denen wir an dieser Stelle ein großes Dankeschön ausrichten möchten, machen durften, werden uns für immer in Erinnerung bleiben. Diese Wallfahrt war für uns eine Fahrt der ganz besonderen Art!
Leonie Kött, 13Tut4 und Hannah Pfeffermann, 13T2